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Grenzkonflikt zwischen Indien und China

Datum: 
22.06.2020

 

In den letzten Tagen ist der Grenzkonflikt zwischen China und Indien eskaliert. Der Grenzverlauf zwischen Indien und China, die sogenannte McMahon-Linie, existiert schon seit 1914. Seitdem gibt es Streit über deren genauen Verlauf durch das höchste Gebirge der Welt, dem Himalaya. Bei einem Zusammenstoß in der Region Ladakh sind 20 indische Soldaten ums Leben gekommen. Wie hoch die Verluste auf der chinesischen Seite sind, ist nicht genau bekannt.

 

Tödliche Auseinandersetzung an der Grenze

 

Am Montag eskalierte die Situation im Galwan-Tal. Grenzsoldaten von Indien und China gingen aufeinander los. Es kam aber zu keinem Schusswaffengebrauch. Um solche Konflikte zu verhindern, tragen die Soldaten oft keine Waffen. Trotzdem endete die Schlägerei für 20 indische Soldaten tödlich. Obwohl der Konflikt schon seit Jahren existiert, waren es die ersten Toten an der Grenze seit fast 50 Jahren.

Wie genau die Soldaten ums Leben kamen, ist unbekannt. Die Auseinandersetzung fand in einer Höhe von 4.000 Metern statt. Es ist anzunehmen, dass viele Soldaten über einen Hügel hinabgestürzt sind und sich dabei tödliche Verletzungen zugezogen haben. Wie viele chinesische Soldaten ums Leben gekommen sind, weiß man nicht. Einige gehen von vierzig Opfern aus. China hat dazu jedoch keine Stellung genommen.

Bereits im Mai gab es einen Zusammenstoß im indischen Bundesstaat Sikkim. Als Waffen kamen erneut Fäuste und Steine zum Einsatz. Tote waren damals nicht zu beklagen, allerdings mehrere Verletzte.

Bei diesem Konflikt ist eine schnelle Deeskalierung notwendig, da es sich um zwei Atommächte handelt. Das sehen die Regierungschefs beider Staaten ähnlich. Die Außenminister von China und Indien haben sich in einer Telefonkonferenz darauf verständigt, möglichst schnell für eine Abkühlung des Konflikts zu sorgen. Die USA haben sich ebenfalls in den Konflikt eingeschaltet. Der Sprecher des Außenministeriums betonte, dass die US-Regierung eine friedliche Lösung unterstützt. Er sagte, dass beide Staaten den Wunsch nach einer einvernehmlichen Lösung zum Ausdruck gebracht hätten. Der amerikanische Präsident hat sich sogar als Vermittler angeboten.

 

Quelle: https://pixabay.com/de/photos/chinesische-mauer-china-mauer-814143/ 

 

Die Geschichte eines hundertjährigen Konflikts

 

Um die Ursachen zu verstehen muss man bis weit in das 19. Jahrhundert zurückgehen. Damals war Indien eine britische Kolonie. Seit 1835 bestand ein Konflikt zwischen Großbritannien und Russland über die Vorherrschaft in Zentralasien. Diese „Great Game“ genannte Auseinandersetzung dauerte bis nach dem Zweiten Weltkrieg.

Eine besondere Rolle nimmt dabei Tibet ein. Großbritannien befürchtete, dass Russland Tibet besetzen könnte. Um das zu verhindert, marschierten britische Truppen in den Himalayastaat ein, das zum Protektorat von Großbritannien wurde. China meldete ebenfalls Ansprüche auf Tibet an, setzte sich aber gegen Großbritannien nicht durch. Im Jahr 1914 kam es zu einer Konferenz zwischen Großbritannien, China und Tibet in Shimla. Dort gab Großbritannien seine Ansprüche auf Tibet auf. Die sogenannte McMahon-Linie wurde zur Grenze zwischen Indien und China. Allerdings erkannte China diese Grenze nicht an.

Nach der indischen Unabhängigkeit marschierte China 1950 in Tibet ein. Anfangs waren die Beziehungen zwischen den beiden Staaten freundlich. Ende der 1950er Jahre nahmen die Grenzstreitigkeiten zwischen Indien und China zu. Beide Staaten schickten bewaffnete Soldaten in das Grenzgebiet.

1962 weitete sich der Konflikt zu einem Grenzkrieg aus. Die militärische Auseinandersetzung dauert gut einen Monat und kostete 2.000 Menschen das Leben. Chinesische Truppen überwanden zunächst den östlichen Abschnitt der Grenze. Als sich die indische Armee auf diesen Angriff konzentrierte, wurde sie gleichzeitig vom Westen her angegriffen und vollkommen überrumpelt. China verkündete daraufhin den Waffenstillstand, den Indien aber nie akzeptierte. In den darauffolgenden Jahren verbündete sich China mit Pakistan und Indien mit Russland.

Nach der Jahrtausendwende kam es zunächst zu einer Annäherung der beiden Kontrahenten. Im Jahr 2006 trafen sich Delegierte von China und Indien auf einen gemeinsamen Handelsweg im Himalaya.

2013 flammte der alte Konflikt wieder auf als chinesische Soldaten die Grenze überschritten und in die Provinz Ladakh einmarschierten. Zu Kampfhandlungen kam es nicht. Schon nach drei Wochen zogen sich die chinesischen Truppen zurück.

Die Kampfhandlungen der letzten Tage reihen sich in die vergangenen Übergriffe ein.

 

Der Himalaya als Urlaubsregion

 

Der Himalaya grenzt an mehrere Staaten. Seine Ausläufer reichen bis nach Afghanistan und Pakistan. Das Gebiet zieht sich entlang der Grenze zu Indien, Nepal und Bhutan. Vor allem die beiden letztgenannten Staaten sind eine Reise wert.

 

Nepal

Die Einreise nach Nepal ist problemlos möglich. Der Reisende benötigt ein Visum, das er innerhalb kurzer Zeit erhält. Die Reisedokumente müssen noch sechs Monate gültig sein.

  • Das Annapurna-Gebirge: Hier startet eine aufregende Tour durch eine unvergessliche Landschaft. Der Annapurna Circuit ist eine zwei bis dreiwöchige Route. Die Strecke ist ungefähr 300 Kilometer lang. Ein Teil der Strecke kann auch mit einem Jeep zurückgelegt werden.
  • Tour durch das Himalaya Gebirge: Wer noch höher hinaus möchte, der bucht eine Tour direkt durch das Himalaya Gebirge. Wer noch keine Übung im Klettern hat, der entscheidet sich lieber für eine leichtere Route, die ihn auf eine Höhe von 2.750 Metern führt. Wer schon mal geklettert ist, wählt den Everest-Trek. Der Weg führt auf eine Höhe von 5.500 Metern bis um Mount Everest Basecamp.
  • Sehenswert ist die Hauptstadt von Nepal, Kathmandu. Die Stadt befindet sich in einem Tal im Himalaya.
  • Die alte Königsstadt Bhaktapur ist weniger bekannt, aber ebenso sehenswert. Die Stadt ist 16 Kilometer von Kathmandu entfernt und gehört seit 1979 zum Welterbe der UNESCO.

 

Bhutan

 

Eine Reise nach Bhutan ist auch ohne Probleme möglich. Allerdings gibt es nur bestimmte Reiseveranstalter, die eine Reise nach Bhutan anbieten. Von diesen erhält der Tourist auch sein Visum.

  • Das Kloster Taktshang liegt im Himalaya auf einer Höhe von 3.210 Metern. Dieses kann nur auf einem Maultier oder zu Fuß erreicht werden. Die Klosteranlage wurde Ende des 17. Jahrhunderts erbaut.
  • Thimphu ist die Haupstadt von Bhutan. Dort findet der Tourist viele Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel den Dechencholing-Palast. Etwas außerhalb der Stadt ist der Buddha Dordennma. Das ist eine der größten sitzenden Buddhafiguren der Welt.
  • Paro ist eine Stadt im Westen von Bhutan. Die Stadt ist wegen der ungewöhnlichen Häuser, die in verschiedenen Stilen erbaut sind, einen Besuch wert. In der Nähe befindet sich das Kloster Paro Dzong. Es beherbergt ungefähr 220 Mönche. 

 

Das Himalaya Gebiet ist in jedem Fall eine Reise wert

 

Der aktuelle Grenzkonflikt erschwert momentan die Reise in den Himalaya. Wenn sich die Konfliktparteien beruhigt haben, kann jeder interessierte das Land besichtigen und seine Schönheit bestaunen. Momentan macht die Corona-Krise noch die Einreise nach Nepal und Bhutan unmöglich. Doch auch diese Krise wird nicht ewig währen. Danach steht einer Reise nach Nepal oder Bhutan nichts mehr im Wege.