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Nach dem Urlaub ist vor dem Test

Datum: 
31.07.2020

Die Corona-Pandemie ist keineswegs besiegt. Zwar hat sich die Lage in Deutschland nach der exponentiellen Ausbreitung im März/April beruhigt, trotzdem kommt es immer wieder zu lokalen Ausbrüchen. Die jüngsten Vorfälle in Gütersloh und Mamming zeigen, wie fragil die Lage ist. Jetzt steht die Urlaubszeit bevor und viele PolitikerInnen befürchten, dass sich durch ReiserückkehrerInnen die Krankheit weiter ausbreiten könnte. Möglicherweise führt das sogar zu einer zweiten Welle. Diese muss unbedingt verhindert werden. Aus diesem Grund sind Corona-Tests an Flughäfen und Grenzübergängen geplant. Der nachfolgende Text stellt die aktuelle Lage Ende Juli 2020 dar. Viele Vorhaben sind noch nicht beschlossen und können sich kurzfristig ändern. Das gilt auch für Länder, die als Risikogebiete eingestuft werden.

 

Reisefreiheit in schwierigen Zeiten

 

Bis letztes Jahr konnten sich UrlauberInnen ihr Reiseland frei wählen. Corona hat das alles geändert. Nach dem Ausbruch der Pandemie sprach das Auswärtige Amt eine weltweite Reisewarnung aus. Sogar Reisen innerhalb Deutschlands wurden eingeschränkt. Seit Mitte Juni ist die allgemeine Reisewarnung aufgehoben und wurde durch Hinweise für jedes Land ersetzt. Theoretisch könnten UrlauberInnen in jedes Land reisen, praktisch ist oft die Einreise nicht möglich. So gilt nach wie vor eine Einreisesperre in die USA. Aufgrund der aktuellen Lage ist momentan nicht mit einer Lockerung zu rechnen.

Weitere beliebte Reiseziele außerhalb der Europäischen Union sind die Türkei und Ägypten. In diese Länder dürfen TouristInnen momentan einreisen, müssen sich aber bei der Rückkehr auf Tests oder sogar auf eine Quarantäne einstellen.

Aktuell sind Reisen innerhalb der Europäischen Union möglich. In den Ländern gelten unterschiedliche Hygienevorschriften. Reisende informieren sich besser zuvor über den aktuellen Stand des Infektionsgeschehens. Momentan verzeichnen Barcelona und Katalonien stark gestiegene Corona Zahlen. Auch in anderen Ländern sind regionale Ausbrüche möglich.

 

UrlauberInnen sollten einen Corona-Test durchführen

 

Das Robert-Koch-Institut hat eine Liste von Ländern veröffentlicht, die als Hochrisikogebiet eingestuft werden. Diese Liste kann auf der entsprechenden Internetseite eingesehen werden. Diese ändert sich ständig und wird dem aktuellen Geschehen angepasst. Momentan sind es die meisten Länder außerhalb Europas. Die Bundesländer richten aktuell an den Flughäfen und Grenzübergängen Teststationen ein. Ob diese freiwillig oder verpflichtend sind, ist noch nicht klar. Ebenso ist die Kostenfrage nicht abschließend geklärt.

Grundsätzlich ist eine Quarantäne nach dem Urlaub möglich. Diese kann durch den Nachweis eines negativen Tests gegen Corona vermieden werden. Corona Tests sind im Urlaubsland oder nach der Ankunft in Deutschland möglich.

Der Test darf nicht älter als 48 Stunden sein. Das verwendete Verfahren ist die sogenannte Polymerase Chain Reaction (PCR). Durch diese molekularbiologische Methode wird die DNA bzw. die RNA vermehrt, sodass sich die Fragmente der Erbsubstanz des Virus nachweisen lassen. Dazu wird eine Probe aus dem Mund und dem Rachen entnommen. Der Tupfer darf bei den Probenentnahmen nicht ausgetauscht werden. Die Probe wird in ein Teströhrchen gegeben, das mit einer sogenannten Pufferlösung gefüllt ist. Der behandelte Arzt schickt die Probe in ein Labor. Normalerweise liegt das Ergebnis innerhalb von 24 Stunden vor. Schnelltests liefern das Resultat schon nach wenigen Stunden. Bei diesen ist das „Labor“ im Teströhrchen integriert. Die Forscher arbeiten daran, die Auswertungszeit zu verkürzen, sodass UrlauberInnen im optimalen Fall das Ergebnis schon am Flughafen bekommen. WissenschaftlerInnen der Universität Bielefeld entwickeln einen Test, der schon nach 16 Minuten ein Ergebnis liefern soll. In der Urlaubszeit kann es allerdings zu Engpässen kommen, sodass mit einer längeren Wartezeit zu rechnen ist. Ein positiver Befund ist laut Paragraph 6 Abs. 1 Nr. 5a Infektionsschutzgesetz meldepflichtig.

 

Wer zahlt den Corona Test?

 

Seit dem 14. Mai bezahlen die Krankenkassen den Test, wenn das Gesundheitsamt oder ÄrztInnen ihn bei PatientInnen mit typischen Corona Symptomen anordnen. Wer unter einem trockenen Husten leidet, keinen Geruchs- oder Geschmackssinn hat oder unter Fieber leidet, bezahlt für den Test nichts. Auch wenn die Corona-Warn-App eine Risikobegegnung anzeigt ist eine Kostenerstattung kein Problem. Bezahlt wird der Test auch bei Reihentests in Fabriken, Firmen, Pflegeheimen, Schulen, Kindergärten, Städten und Regionen, die stark vom Virus betroffen sind. Nach dem Willen des Gesundheitsministers gehören zu dieser Personengruppe in Zukunft auch ReiserückkehrerInnen.

Wer gesund ist und sich nur zur Sicherheit testen lassen will, bezahlt die Untersuchung in den meisten Bundesländern selbst. Eine Ausnahme bildet Bayern. Hier kann sich jeder kostenlos testen lassen.

 

Sicheres Reisen in Corona Zeiten

 

Viel ist darübergeschrieben worden, dass der Urlaub heuer anders aussehen wird. Das ist richtig, aber mit der notwendigen Vorsicht kann jede/r die schönste Zeit des Jahres genießen.

Vor dem Urlaub sollte sich jede/r über die aktuelle Lage informieren. Wichtig sind vor allem die dort geltenden Hygieneregeln. Daran muss sich jede/r halten, da ansonsten empfindliche Strafen drohen. Bei der Rückkehr aus einem Land mit erhöhtem Risiko ist ein Test wichtig, selbst wenn dieser freiwillig sein sollte.