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19.02.2020: Ab 2020 neue Visumregelung für eSportler bei der Einreise nach Deutschland

Datum: 
19.02.2020

Ab 2020 neue Visumregelung für eSportler bei der Einreise nach Deutschland

 

Unter eSport versteht man einen sportlichen Wettkampf mit Computerspielen. Die Teilnehmer ziehen sich also keinen Trainingsanzug oder einen Schutzanzug an, sondern sitzen vor dem Computer und tragen so ihre Wettkämpfe aus. Auch beim eSport gibt es Teams, die sich aus Mitgliedern verschiedenster Länder zusammensetzen. Es gibt in einer Mannschaft Teilnehmer aus Deutschland, Südkorea, China und Japan, um nur ein frei erfundenes Beispiel zu nennen.

Unter anderem findet Ende August in Köln wie jedes Jahr die Gamescom statt. Die Veranstalter erwarten Teilnehmer aus der ganzen Welt. Ab diesem Jahr ändern sich die Einreisebestimmungen der Teilnehmer aus Nicht-EU-Staaten.

Quellenangabe: https://pixabay.com/de/photos/xbox-spielekonsole-spiele-konsole-4117267/

 

Die bisherigen Bestimmungen

 

Zunächst einmal muss die Frage beantwortet werden, wer überhaupt eine Aufenthaltsberechtigung für Deutschland benötigt. Die Frage lässt sich anhand der Staatszugehörigkeit leicht beantworten. Gehört der Teilnehmer einem Mitgliedsland des Europäischen Wirtschaftsraumes an, kann er sich innerhalb des Staatenbundes frei bewegen. Für einen Grenzübertritt ist kein Visum notwendig. Er kann sich ohne Probleme an den Wettkämpfen beteiligen.

Teilnehmer aus Drittstaaten benötigen für die Partizipation an dem Wettbewerb ein Visum. Dies gilt für eSportler und „normale“ Sportler. Für Berufssportler gilt eine Einreiseerleichterung, sodass diese ein Visum problemlos beantragen können. ESportler zählen allerdings nicht zu den Berufssportlern.

Die Einreise für eSportler wurde Mitte letzten Jahres erleichtert, da die Turniere als „Veranstaltungen mit sportlichem Charakter“ gelten. Das heißt, dass innerhalb eines Jahres ein Aufenthalt von 90 Tagen möglich ist. Wer jedoch längere Zeit mit einem deutschen Team trainieren oder an mehreren Veranstaltungen teilnehmen möchte, muss dennoch ein aufwändiges Schengenvisum beantragen.

 

Neue Regelung für 2020

 

In Deutschland gilt eSport nach wie vor nicht als Berufssport, sodass die Athleten nicht von den Einreisebestimmungen für Berufssportler profitieren. Da sich jedoch in letzter Zeit die Visaanfragen von eSportlern häufen, hat die Regierung die Aufenthaltsverordnung sowie die Beschäftigungsverordnung entsprechend geändert.

Nach §22 BeschV werden berufliche eSportler anerkannt und erhalten ein eSport-Visum, wenn sie folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Sie das 16. Lebensjahr vollendet haben
  • Der Verein zahlt dem Teilnehmer ein Bruttogehalt das mindestens die Hälfte der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung abdeckt
  • Der zuständige Spitzenverband muss die berufsmäßige Ausübung bestätigen. Die Form des eSports muss von „erheblicher nationaler und internationaler“ Bedeutung sein.

 

Bedeutung für den eSport

 

Obwohl sich manche eSportler gewünscht hätten, dass ihre Tätigkeit als Berufssport anerkannt würde, bedeutet die Neuregelung doch eine erhebliche Erleichterung. Zugleich ist dadurch Deutschland als Austragungsort wichtiger Turniere international interessanter geworden.

Da Teilnehmer aus Drittstaaten mit dem eSport-Visum den eSportlern aus dem Schengenraum jetzt gleichgestellt sind, erleichtert es die Akquise neuer Spieler bedeutend. Der eSportler kann sich in Ruhe auf den Wettkampf vorbereiten und muss sich um das Visum weniger Gedanken machen.